Unsere Sorgenhunde - Dauerpflegis und Hospizhunde

Viele der ehemaligen Zuchthunde kommen in einem sehr schlechten gesundheitlichen Zustand zu Retriever in Not e.V./ Liberty for Dogs. Sie sind von der jahrelangen Ausbeutung durch zu viele und zu häufige Welpenaufzuchten und die schlechten Haltungsbedingungen ausgelaugt und entkräftet. Ihr Immunsystem ist geschwächt und ihre Organe sind oft schwer geschädigt. Viele rassespezifischen Krankheitsbilder breiten sich durch die Vermehrung in den Massenzuchten unkontrolliert aus. Den Massenzüchtern geht es eben nicht darum, gesunde und langlebige Hunderassen zu züchten, sondern einzig und allein um die massenhafte Produktion und den schnellen Verkauf von niedlichen Hundebabies.

Deren Mütter haben oft ein Leben lang keinen Tierarzt zu Gesicht bekommen, auch nicht bei Kaiserschnittgeburten und Hormonspritzen. Kranke Tiere werden erst aussortiert, wenn sie keine Welpen mehr produzieren. Bis dahin werden Gendefekte weitergegeben und Erbkrankheiten verbreitet. Aus diesem Grund sind sehr viele der ausgemusterten Tiere, wenn sie zu Retriever in Not und Liberty for Dogs kommen, in einem gesundheitlichen Notstand und bedürfen dringend tierärztlicher Hilfe. In den Pflegestellen erhalten sie daneben alles, was sie brauchen, um wieder Kraft zu tanken für das neue Leben, das vor ihnen liegt.

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Immer wieder werden Retriever in Not e.V./Liberty for Dogs allerdings Hunde gemeldet, deren Gesundheitszustand keine Heilung mehr zulässt. Für diese Hunde kommt der Zeitpunkt der rettenden „Ausmusterung“ zu spät. Die Erkrankungen sind schon zu weit fortgeschritten, eine Heilung ist nicht mehr möglich. Trotzdem suchen wir für diese Tiere immer nach Hundefreunden, die es sich zur Aufgabe machen, einem Hund in seinem letzten Lebensabschnitt beizustehen. Menschen, die diese Tiere begleiten, ihnen noch ein Stück der Sonnenseite des Lebens zeigen und sich von einem Paar glücklichen Hundeaugen belohnen lassen. Bei solchen Menschen werden Glücksmomente in Minuten gezählt, nicht in Hundelebensjahren. In der Vergangenheit konnten wir immer wieder auch für noch so „aussichtslose“ Notfälle solche Menschen finden.

Manchmal jedoch ist unserem Team schon bei der Übernahme vom Vermehrer klar, dass die Zeit nicht einmal dafür reichen wird. Für solche Hunde konnten bisher glücklicherweise immer wieder Pflegefamilien gefunden werden, die bereit sind, dem Hund auf dem letzten Weg zur Seite zu stehen. Zu wissen, dass die Pflegezeit mit dem Tod des Tieres enden wird, gehört zu den schwierigsten Herausforderungen, denen sich eine Pflegefamilie stellen kann. Lesen Sie dazu auch unseren Bericht Begleitung auf dem letzten Weg. Wie alle unsere Notfälle finden auch unsere todkranken Sorgenhunde in ihren Pflegefamilien, in denen sie ihren Lebensabend in ruhiger und friedlicher Atmosphäre genießen können, tierärztliche Unterstützung und Begleitung durch unser Betreuungsteam inklusive.

Wenn Sie einen unserer todkranken Notfallhunde in ihre Familie aufnehmen wollen, melden Sie sich bei uns. Wir freuen uns über jede hilfreiche Unterstützung. Wenn Sie unsere Tierschutzarbeit mit einer Spende unterstützen möchten, sichern wir Ihnen zu, dass jeder gespendete Euro direkt für die Tierarztkosten unserer Pflegehunde verwendet wird. Ganz besonders gilt dies natürlich für unsere Sorgenhunde. Die tierärztliche Versorgung unserer schwerkranken Hospiz-Schützlinge belastet unser Budget sehr, deswegen bitten wir gerade für diese Hunde ganz besonders um Ihre Hilfe.

Die Tagebücher unserer Sorgenhunde finden Sie hier.

Hier sind einige unserer Sorgenhunde:

Der 8-jährige Labradorrüde Kais ist ein ehemaliger Zuchtrüde. Er ist gesundheitlich seit langer Zeit schwer angeschlagen. Kais hatte bereits zweimal einen leichten Schlaganfall. Er ist auf dem linken Ohr taub. Seine Sehkraft auf dem linken Auge ist so gut wie gar nicht mehr vorhanden. Das Gefühl in seiner Schnauzenspitze ist stark eingeschränkt, so dass er unkontrolliert nach einem Leckerchen schnappt. Zu allem Überfluss hat Kais in beiden Fußgelenken schwere Arthrose, ED im rechten Ellenbogen und einen alten Wirbelbruch, der verknöchert ist und ihm Schmerzen bereitet. 
Kais kam im März 2010 zu Retriever in Not. Er wird in seiner Pflegefamilie bleiben und vom Verein tierärztlich versorgt. 

Mehr über Kais erfahren Sie in seinem Tagebuch.

Der 7jährige ehemalige Zuchtrüde Felix hat eine schwere Lungenkrankheit. Diese Lungenerkrankung (medizinisch COPD = chronisch obstruktive Lungenerkrankung) ist leider nicht therapierbar. Shi Tzu Felix hat nur noch einen Lungenflügel, die schwer geschädigten Bronchien führen zu einem chronischen Husten. Die Hustenanfälle dauern oft minutenlang. Am schlimmsten sind seine Atembeschwerden, die sich gelegentlich in Krämpfen und akuter Atemnot äußern.
Felix bekommt täglich Medikamente. Ein Auge wurde entfernt und das andere Auge ist von einem Geschwür befallen, dass mit einer speziellen Salbe behandelt wird. Es ist nicht ausgeschlossen, dass er auch dieses Auge noch verliert. Felix lebt seit Juni 2011 in einer Hospiz-Pflegestelle von Liberty for Dogs.

Mehr über Felix erfahren Sie in seinem Tagebuch.

Die zierliche Mops-Hündin Johanna ist eine ehemalige Zuchthündin und schon fast 10 Jahre alt. Eine zunächst als Erkältung eingeschätzte Erkrankung entpuppte sich als schwere Lungenerkrankung. Johannas Lungengewebe ist vernarbt und tumorös. Sie hat Knoten in der Gesäugeleiste und ein krankes Herz. Ihr Sehvermögen ist eingeschränkt.
Johannas Lebenserwartung ist nicht sehr hoch. 
Johanna kam im November 2011 zu Liberty for Dogs und verbringt ihren Lebensabend in ihrer Pflegefamilie und wurde inzwischen adoptiert. 

Mehr über Johanna erfahren Sie in ihrem Tagebuch.

Der ca. 8jährige ehemalige Zuchthündin Lucinka wachsen immer wieder neue Geschwüre an den Pfoten. Eine Tumorprobe bestätigte den tierärztlichen Verdacht: Es handelt sich um Mastzellentumore Grad 3. Diese Tumorstufe ist sehr aggressiv und die Wahrscheinlichkeit der Metastasenbildung ist sehr groß. Eine Heilung ist nicht möglich.
Die kleine Mops-Hündin kam im November 2011 zu Liberty for Dogs. Sie wird in ihrer Pflegefamilie bleiben und vom Verein tierärztlich versorgt.

Mehr über Lucinka erfahren Sie in ihrem Tagebuch.

Die Französische Bulldogge Deniza wird auf mindestens 8 Jahre geschätzt. Sie kommt aus einer Vermehrerfarm und wurde dort jahrelang als Zuchthündin missbraucht. Zu Liberty for Dogs kam sie völlig unterernährt, fast nur noch Haut und Knochen. Als ein Tumor am Hinterlauf entfernt werden musste, stellte sich bei der Tumoranalyse heraus, dass es sich um aggressives Mastzellengewebe handelt. Deniza wachsen mittlerweile weitere Tumore an der Gesäugeleiste und am Hals.
Deniza kam im November 2011 zu Liberty for Dogs und wird bis zu ihrem Lebensende auf einem Hospizplatz in ihrer Pflegestelle bleiben.

Mehr über Deniza erfahren Sie in ihrem Tagebuch.

Anna ist ebenfalls wohl wesentlich älter als vom Vermehrer angegeben, sie ist wahrscheinlich ca. 8 Jahre alt. Sie kam mit einer akuten Blasenentzündung zu Liberty for Dogs. Ihr tatsächlicher Gesundheitszustand erwies sich jedoch als weitaus schlechter: Ihre Leber ist entzündet und schon krankhaft vergrößert, sie hat eine gestauchte Lunge fast ohne gesundes Lungengewebe und ein krankes Herz.
Anna kam im November 2011 zu Liberty for Dogs. Sie ist im Februar 2012 gestorben.