nde Juli bekamen wir aus unserem Partnertierheim in Bratislava die Meldung, dass dort eine schwarze Labrador-Hündin mit einer ganz besonderen Geschichte angekommen war ….
Rodina kam mit schwer verletzten Hinterläufen im Tierheim an, konnte nicht laufen, sich nur mühsam mit den Vorderläufen vorwärts ziehen.
Wir brachten in Erfahrung, dass Rodina bei einer Familie gelebt hatte. Sie war dort wohl vor gut einem Monat entlaufen und kam nach Wochen abgemagert und mit verletzten Hinterläufen wieder nach Hause zurück. Aufgrund der offensichtlich anstehenden kostenintensiven Behandlung der Hündin, brachte die Familie sie ins Tierheim.
Schnell war hier bei Retriever in Not klar: dieser Hündin muss geholfen werden.
Und schon kurz nach der Vorstellung von Rodina in der Notfall-Vorschau trudelten die ersten Unterstützungsangebote in Form von Pflegekörbchen, Patenschaft und so weiter ein. Bereits mit der Tour am Wochenende 02./03.08.2014 konnte Rodina nach Deutschland kommen. Sie befindet sich nun in tierärztlicher Behandlung.
Inzwischen wissen wir, dass sie einen ca. 4 Wochen alten Bruch unterhalb des Sprunggelenkes hat und dass die Knochen leicht verschoben sind.
Rodina wird in den nächsten Tagen noch in einer Tierklinik vorgestellt werden, um eine zweite Meinung zu erhalten. Anschließend werden wir bezüglich der weiteren Behandlung eine Entscheidung treffen.
Und wir werden alle Menschen, die von dieser Geschichte und dem Bände sprechenden Blick dieser wunderschönen Hündin berührt sind, auf dem Laufenden halten. Versprochen!
Am Mittwoch, 20.08.2014, morgens zwischen 8.00 und 8.00 Uhr ist es nun endlich so weit: Rodina wird in der Tierklinik Kaiserberg operiert.
Dann wird sie ihre derzeitige Schiene los, die ihr leider ziemliche Probleme bereitet. Durch die Schiene steht und geht sie ziemlich "schief" und das Material reibt dazu noch an ihrem Bein. Den anderen Hinterlauf möchten sich die Ärzte in der Tierklinik auch genauer ansehen, denn auch dieses Bein scheint nicht wirklich in Ordnung zu sein.
Über den Verlauf und die Prognose werden wir hier wieder berichten...
Rodina wurde am Mittwoch operiert. An ihrem linken Hinterlauf waren alle drei Knochen unterhalb des Sprunggelenkes gebrochen. Es hatte sich eine Entzündung gebildet, die während der Operation entfernt wurde, die Knochen mussten verdrahtet und mit einem externen Fixateur fixiert werden.
Der rechte Hinterlauf wurde geröntgt - zum Glück ist hier der Knochen nicht verletzt.Rodina durfte am Mittwoch Abend wieder nach Hause in ihre Pflegestelle und erholt sich dort nun langsam von den Strapazen der OP.Rodina, diese wunderschöne, schwarze Labbi-Dame, ist auf dem direkten Weg ins Glück!
Wir von Retriever in Not wünschen weiterhin "Gute Besserung" und werden hier über die Fortschritte berichten.
Ein Tag in meinem Leben
So, Ihr Lieben da draußen, die Ihr hier immer lest und Euch fragt, wie es mir wohl gerade geht....
Heute übernehme ich das Erzählen mal selbst, denn es geht um mich - um meinen ganz persönlichen Tagesablauf hier bei meiner Pflegefamilie.
Aber zuerst mal das hier, damit Ihr einen Eindruck davon bekommt, was für einen Klumpfuß ich zur Zeit habe:
Dieses Ding da, das so wunderschön silbern glitzert, behindert mich doch ziemlich. Daher ist meine Bewegungsfreiheit "etwas" eingeschränkt und vom Flitzen über schöne Wiesen und vom Schwimmen in einem tollen Teich kann ich derzeit nur träumen. - Aber ich weiß, ich werde das wieder genießen können, wenn ich erst ganz gesund bin.
Jetzt schweife ich vom Thema ab, denn ich wollte Euch ja von meinem Tagesablauf berichten:
Morgens um 7 Uhr geht hier der normale Alltag los. Die Kinder krabbeln aus ihren Betten und freuen sich auf´s Frühstück, wir Hunde stehen auf und freuen uns nach einer kurzen Garten-Pipi-Runde ebenfalls auf das Frühstück und Pflegefrauchen ist die jenige, die uns dann alle glücklich macht.
Zum Frühstück bekomme ich hier leckere Sachen, immer gekrönt von etwas Leberwurst, Hühnerherzen oder ähnlichem. Pflegefrauchen meint, ich wüßte nicht, dass sie in den Leckereien meine Tablette versteckt, aber ich bin ja nicht dumm. - Natürlich spucke ich die Tablette auch nicht aus, denn ich will ja gesund werden und das Leben zusammen mit meiner endgültigen Familie so richtig genießen.
Nach dem Frühstück genieße ich in der Regel ein Verdauungsschläfchen auf der Terrasse und schaue Pflegeherrchen beim Arbeiten zu.
Toll ist es, wenn die Kinder von der Schule nach Hause kommen. Denn dann ist hier "Rudelkuscheln" angesagt und ich werde ausgiebig und ordentlich gestreichelt und geknuddelt.
Eins muss ich sagen: es macht mir sehr viel Spaß, meine Pflegefamilie bei ihrem täglichen Tun zu beobachten. Gerne würde ich ihnen überall hinterher laufen und mit dabei sein, aber macht das mal mit so einem Klumpfuß!
Von daher beschränke ich mich auf ein paar kleine Garten-Runden am Tag und darf ab und zu mit den anderen zusammen kurz in den Wald. Da fahren wir dann mit dem Auto hin und ich habe Gelegenheit, mir die Beine zu vertreten (zumindest drei davon) und die vielen interessanten Gerüche in mir aufzusaugen.
Abends ist dann zuerst "Rodina-Pflege" mit Bürsten, Ohren sauber machen usw. und anschließend Relaxen angesagt. Entweder vor dem Sofa oder in einer kuscheligen Ecke mache ich es mir dann gemütlich und erhole mich von dem anstrengenden Tag. Ihr lacht? - Das ist unverschämt! - Lebt mal mit solch einem Klumpfuß, dann wisst Ihr, dass das tatsächlich sehr anstrengend ist....
Dank Retriever in Not und dank meiner Pflegefamilie darf ich alle drei Tage zu einer lieben Tierärztin zum Verbandswechsel gehen. Die in der Praxis sind immer ganz stolz, weil ich so brav bin und mir jedes Mal sehr geduldig einen neuen, schönen Verband verpassen lasse. - Würde jeder andere Hund an meiner Stelle aber auch tun, denn die Tierärzte sind immer sehr nett und vorsichtig.
Tja. Nun muss alles heilen, ich brauche Geduld, meine Pflegefamilie auch. Und dann brauche ich vor allem eins: ein liebevolles, endgültiges Zuhause!
Heute möchte ich, Rodina, mal selbst erzählen, was mich die letzten Monate so bewegt hat.
Das waren nicht die OPs und die Schmerzen, die Verbandswechsel und die lästigen Tierarzt-Besuche. Nein, meine Gedanken drehten sich einzig um eine Sache, nämlich darum, wie ich es wohl schaffen könnte, meine Pflegefamilie so um die Pfote zu wickeln, dass sie micht nicht mehr wegschickt.
Tja. Ich habe alles gegeben, was ich konnte! - Wirklich alles!
Und: ich habe gewonnen!
Ich darf hier bleiben, muss nicht mehr ausziehen!
Euch allen wünsche ich ein glückliches und gesundes Jahr 2015. Mein Jahr habe ich wundervoll angefangen: in meinem ganz eigenen endgültigen Zuhause!
Eure Rodina im Glück
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