Im Tierheim Sloboda Zvierat in Bratislava werden in der Regel 200 Hunde betreut. Bei Zuchtauflösungen, wie der Beschlagnahmeaktion der 200 Nackthunde im vergangenen Jahr, müssen die Tiere aus Platzmangel in völlig überfüllten Außenzwingern untergebracht werden. Besonders bei kranken und alten Tieren gestaltet sich die Vermittlung in der Slowakei schwierig, monatlich können selten mehr als 30 Hunde im eigenen Land vermittelt werden. Und trotzdem sehen andere slowakische Tierschutzvereine das Tierheim in der Hauptstadt Bratislava als oftmals letzte Chance für ihre Schützlinge, da sie ihnen auf dem Land noch weniger Chancen auf eine Vermittlung bieten können. Die Tierschützer von Sloboda Zvierat haben ein großes Herz und übernehmen trotzdem immer wieder Hunde kleinerer Tierschutzvereine auf. Mit ihrem Kastrationsprogramm, das von einer amerikanischen Hilfsorganisation gesponsort wird, unterstützen die Tierschützer auch andere Tierheime im Land. Auch die Straßenhunde in den Roma-Lagern werden in diesem Programm kastriert, um eine weitere Vermehrung der umher streundenden Hunde zu verhindern. Für die Vermittlung seiner Schützlinge ist das Tierheim Sloboda Zvierat seit seinem Bestehen auf die Hilfe von österreichischen und deutschen Tierfreunden angewiesen, sonst würde es in kürzester Zeit aus den Nähten platzen. Auf unsere Fahrten nehmen wir regelmäßig Futter- und Sachspenden mit, um die Tierschutzarbeit bei Sloboda Zvierat auch materiell zu unterstützen.
Unser erster Kontakt mit Sloboda Zvierat war unsere Unterstützung bei der Vermittlung von Nackthunden, die aus einer überfüllten unkontrollierten Zucht beschlagnahmt worden waren (siehe auch unser Bericht Nackthunde in Not). Damals übernahm Retriever in Not e.V./ Liberty for Dogs mehr als 80 Nackthunde in seinen Pflegefamilien, weitere Nackthunde fanden, z. T. durch Vermittlung von Retriever in Not e.V./ Liberty for Dogs, Hilfe in anderen deutschen Tierschutzvereinen. Danach folgten weitere Zuchthundeprojekt, die wir zusammen mit dem Tierheim in Bratislava durchgeführt haben.
In langer Vorarbeit konnten wir zusammen mit den slowakischen Tierschützern und Behörden sowie mit dem für uns zuständigen Amtsveterinäramt alle notwendigen Vorkehrungen und Vereinbarungen treffen, um über das internationale TRACES-System vernetzt zusammen arbeiten zu können. Somit werden heute und in Zukunft alle unsere Tiertransporte transparent und überprüfbar durchgeführt. (Zu den TRACES-Transporten lesen Sie unseren Bericht: Spuren in die Freiheit). Sloboda Zvierat ist in der Slowakei das einzige Tierheim, das die diesbezüglich strengen Anforderungen erfüllt und in dem die auf unsere Transporte wartenden Tiere in speziellen Quarantänestationen untergebracht werden können. Auf unsere Fahrten nehmen wir regelmäßig Futter- und Sachspenden mit, um die Tierschutzarbeit bei Sloboda Zvierat auch materiell zu unterstützen.
Bei einer Pressekonferenz im August 2010 stellte das Tierheim in Bratislava seine drei großen Projekte der slowakischen Medienöffentlichkeit vor. Anwesend waren Funk, Presse und drei große Fernsehsender, Beamte vom Staatsveterinäramt und Umweltamt sowie Tierschützer aus dem Umland und die slowakische Sängerin Zdenka Predna, die selbst einen Tierheim Hund aufgenommen hat. Eines dieser drei Projekte ist das Zuchthundeprogramm mit Retriever in Not e.V./ Liberty for Dogs. Das zweite Projekt, das der Presse vorgestellt wurde, ist das Kastrationsprogramm, das von einem US-amerikanischen Sponsor unterstützt wird. Bei dem dritten Projekt geht es um Prominente, die sich für einen Tierschutzhund aus dem Tierheim entschieden haben.
Die Pressekonferenz war ein großer Erfolg für die Zuchthunde in der Slowakei. Im Tierheim Sloboda Zvierat wird großartige Tierschutzarbeit geleistet und wir sind stolz darauf, ein Teil davon zu sein. In die Arbeit des gemeinsamen Zuchthundeprogramms wurden die Zuschauer durch einen Film von Retriever in Not e.V./ Liberty for Dogs in slowakischer Sprache eingeführt. Stellvertretend für die Hunde aus dem Programm waren die Hunde Silla (Tierheimhündin ohne Augen) und Vodka (ehemalige Zuchthündin) die uneingeschränkten „Stars“ der Konferenz. Die Redakteure waren von den Schilderungen sehr berührt, auch von unserem Film.
Die weite Verbreitung unserer Inhalte in den Medien ist in einem Land wie der Slowakei, wo die Tierschützer oft einen Kampf gegen Windmühlen kämpfen müssen, besonders wichtig. Aufklärung über die Herkunft der vielen kleinen Billig-Welpen ist allerdings dort genauso wichtig wie bei uns. Denn nur wenn die Nachfrage nach Hunden aus Massenproduktionen einfriert, kann das Elend der Zuchthunde in den Vermehrerfarmen gestoppt werden.